Neuzugang: Elektromechanische Rechenmaschine, Rheinmetall KEW Id

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Neuzugang:

Spender: Rechenzentrum Uni-Würzburg

Matthias Funken

Datum: 23.01.2023

Inventarnummer: I1799

Standort:

Objekt: Elektromechanische Rechenmaschine, Rheinmetall

Model: KEW Id

Hersteller: Rheinmetall-Borsig AG, Berlin-Tegel

Baujahr: ca. 1939

Seriennummer: 36330

Maße: 340mm/290mm/240mm (B/T/H)

Gewicht: 12,6Kg

Zusatzdoku:

Kommentar:

Dieser Neuzugang ist eine elektromechanische Vierspezies-Rechenmaschine des Herstellers

Rheinmetall.

Sie funktioniert nach dem Staffelwalzenprinzip.

Neben der Seriennummer ist kein weiterer Hinweis zu Model und Baujahr auf der Maschine zu finden.

Die in einem Verkaufsprospekt von Rheinmetall (1939) gezeigten Rechenmaschinen weisen eine einheitliche Grundkonstruktion auf, sie unterschieden sich aber in Ausführung, Antrieb und Kapazität.

Anhand dieses Prospekts konnte das Modell identifiziert werden.

Einrichtungen Kapazität (EW×RW×UW)
AH Addiermaschine mit Handkurbel E elektrischer Antrieb

I b

6 × 6 × 12

AE Addiermaschine mit elektrischem Antrieb W elektrischer Wagentransport

I d

7 × 6 × 12

D Handkurbelmaschine mit Division L elektrische Löschvorrichtung

I e

8 × 6 × 12

ED Halbautomat (elektrisch mit Division) S Speicherwerk / Saldiereinrichtung

I f

9 × 6 × 12

K Vierspezies-Kleinrechenmaschine R Rückübertragung in das Einstellwerk

II a

8 × 8 × 16

SA Vierspezies-Super-Automat K Konstanter Multiplikator (Modell SAR)

II c

9 × 8 × 17

Somit ist unser Exemplar eine KEW Ib.

K (Vierspezies-Kleinrechenmaschine)

E (Elektrischer Antrieb)

W (elektrischer Wagentransport)

Id (7-stelliges Einstellwerk, 6-stelliges Umdrehungszählwerk, 12-stelliges Resultatwerk).

Ein Hinweis auf das Baujahr nach 1936 liefert das Firmenlogo vorne links. Dort ist neben dem Rheinmetalllogo auch ein stillisiertes Lokomotivrad der 1936 übernommenen Borsig AG zu sehen.

Die Rheinische Metallwaren-und Maschinenfabrik wurde 1889 als Waffen-und Munitionstechnikhersteller in Düsseldorf-Derendorf gegründet.

Nach 1919 musste die Produktion auf zivile Produkte umgestelt werden. So wurden ab 1920 zuerst Schreibmaschinen und ab 1922 Rechenmaschinen entwickelt und hergestellt.

Damit waren sie kein Einzelfall. Auch Walther mußte damals seine Produktpalette auf Rechenmaschinen umstellen.

Ab 1936 firmierte Rheinmetall in die Rheinmetall-Borsig AG/SAG um, mit Sitz in Berlin-Tegel.

Nach dem 2. Weltkrieg blieb die Rechenmaschinenproduktion nur noch im Werk Sömmerda, wo ab 1952 der VEB Büromaschinenwerk Sömmerda bis zur Wiedervereinigung 1990 Rechen-und Büromaschinen produzierte.