Neuzugänge: 13 weitere Rechenmaschinen und Rechenhilfsmittel von Klaus Stolz

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Spender: Klaus Stolz, Feucht

Datum: 17.08.2022

Objekte:

a) Mechanische Rechenmaschine, Triumphator H3
b) Mechanische Rechenmaschine, Brunsviga 10
c) Mechanische Rechenmaschine, Contina Curta Type I
d) Rechenschieber/Addiator, Faber Castell 67/87 Riez
e) Zahlenschieber Produx
f) Elektronischer Taschenrechner, Aristo M64
g) Elektronischer Taschenrechner, Technico LC 86
h) Elektronischer Taschenrechner, Braun ET 33
i) Elektronischer Taschenrechner, Hewlett Packard 32S
j) Elektronischer Taschenrechner/Währungsrechner, TROIKA
k) Buch: Bestandskatalog, Rechengeräte aus der Sammlung Dresden/Zwinger
l) Buch: Theatrum Arthmetrico Geometricum, Nachdruck von 1727
m) Buch: Einige Rosinen aus der Entwicklung der Rechenmaschinen

Kommentar:
Klaus Stolz überlies uns schon im Oktober 2019 einen Großteil seine Sammlung von 43 historischen Rechenmaschinen und Rechenhilfsmitteln.
Leider ist er im Frühjahr 2022 verstorben.
Seine Witwe überlies uns nun die restlichen Objekte, sowie Literatur.

Klaus Stolz war bei den Fella-Werken in Feucht beschäftigt.
Dort war er für die EDV zuständig die zu seiner Zeit mit IBM Lochkartenmaschinen, wie der IBM 604 arbeitete.
Das war kein Universalrechner sondern eine programmierbare Tabelliermaschine. Die Programme wurden mittels Kabelbrücken auf ein Steckbrett erstellt und in die Maschine eingesetzt.
Er hat uns zahlreiche Unterlagen und Programmbeispiele anhand von realen Aufgabenstellungen in den Fella-Werken überlassen.
Mit Ihm verlieren wir einen Zeitzeugen, der die Elektronische Datenverarbeitung in mittelständischen Betrieben der 50er und 60er Jahre, angewendet hat.

 

Objekt a: Mechanische Rechenmaschine, Triumphator H3
Baujahr: ca. 1935
Hersteller: Triumphator Rechenmaschinenfabrik GmbH, Leipzig
Serien N.: 74061
Maße: 300mm/155mm/140mm (B/T/H)
Gewicht: 5Kg

Kommentar:

Nach einem Eintrag in der Web-Side „www.rechnen-ohne-strom.de“ könnte unsere Maschine das Model H3 sein. Es unterscheidet sich nur durch einen Schieber, mit dem man das Einstellwerk zurücksetzen kann.
Die Triumphator H3 ist eine Staffelwalzenmaschine mit einem 6-stelligen Eingabewerk, einem 6-stelligen Zählwerk und einem 11-stelligen Resultatwerk.
Unser Exemplar ist voll funktionsfähig.

 

Objekt b: Mechanische Rechenmaschine, Brunsviga 10
Baujahr: 1935
Hersteller: Brunsviga-Maschinenwerke, Grimme,Natalis & Co AG in Braunschweig
Serien N.: 147171
Maße: 230mm/175mm/90mm (B/T/H)
Gewicht: 3,6Kg

Kommentar:
Die Brunsviga 10 ist eine Staffelwalzenmaschine mit einem 6-stelligen Eingabewerk, einem 5-stelligen Zählwerk und einem 10-stelligen Resultatwerk.
Unser Exemplar ist voll funktionsfähig.

 

Objekt c: Mechanische Rechenmaschine, Contina Curta Type I
Baujahr: 1968
Hersteller: Contina Liechtenstein
Serien N.: 72105
Maße: 55mm/55mm/105mm (B/T/H)
Gewicht: 250 Gramm

Kommentar:
Ohne Dose. Voll funktionsfähig.
Im Bestand der ISER finden sich bereits zwei Curta II. Diese unterscheiden sich von unserer neu hinzugekommen Curta I durch ihre größere Kapazität im Einstellwerk, Zählwerk und Resultatwerk.
Die Curta I wurde von 1948 bis 1970 in einer Stückzahl von ca. 80000 gefertigt.

 

Objekt d: Rechenschieber/Addiator, Faber Castell 67/87 Riez
Baujahr: 1960-1975
Hersteller: Faber Castell, Geroldsgruen, Oberfranken
Serien N.: keine
Maße: 160mm/42mm/5mm (B/T/H)
Gewicht: 56 Gramm

Kommentar:
Mit Etui und Stift.
Dies ist ein Kominationsgerät aus Zahlenschieber zur Addition und Subtraktion und einem Rechenschieber Typ Riez.
Wir haben bereits solche ein Gerät im Bestand. Das ebenfalls aus der Sammlung Stolz stammt.

 

Objekt e: Zahlenschieber Produx
Baujahr: 1967-69
Hersteller: Otto Meuter & Sohn Rechenmaschinenfabrik, Achim
Serien N.: keine
Maße: 118mm/62mm/4mm (B/T/H)
Gewicht: 65 Gramm

Kommentar:
Zahlenschieber mit 2 Eingabefeldern und 2 Ergebnisfeldern (saldierend) für Addition (unten)und Subtraktion (oben) Besonderheit: Anders als beim Addiator fahren unten am Gerät die Schieber heraus.
Die Rückstellung erfolgt in dem man den Zahlenschieber auf den Tisch stellt und damit alle Schieber wieder in Grundposition „0“ bringt.
Dem abgenutzten Etui nach zu schließen wurde unser Gerät rege genutzt.

 

Objekt f: Elektronischer Taschenrechner, Aristo M64
Baujahr: 1975
Hersteller: Aristo Darmstadt, Dennert & Pape Hamburg
Serien N.: keine
Maße: 152mm/62mm/22mm (B/T/H)
Gewicht: 215 Gramm (Netzteil: 155 Gramm)

Kommentar:
Als in den 1970er Jahren das Ende der Rechenschieber nahte und die elektronischen Taschenrechnern ihren Platz einnahmen, haben einige Rechenschieber-Hersteller versucht mit einem neuen Produktangebot Schritt zu halten.
Von der Fa. Dennert & Pape wurden ab 1972 Taschenrechner entwickelt und unter dem bekannten Markennamen ARISTO angeboten. Ähnlich, wie schon bei den Schulrechenschiebern, orientierte sich der größte Teil dieser Produktpalette auch an den Anforderungen verschiedener Schularten. Das Leistungsspektrum der Rechner reichte von Grundrechnungsarten über kaufmännische Berechnungsmöglichkeiten bis hin zu technisch-naturwissenschaftlichen Anwendungen, jedoch ohne freie Programmierbarkeit.
Der M64 ist der erste vollständig von Aristo entwickelte elektronische Taschenrechner.
Er war Batteriebetrieben, konnte aber auch mir einem Netzteil versorgt werden.
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Objekt g: Elektronischer Taschenrechner, Technico LC 86
Baujahr: 1977
Hersteller: Technico, Made in Taiwan
Serien N.: L1013922
Maße: 120mm/68mm/13mm (B/T/H)
Gewicht: 80 Gramm

Kommentar:
Mit Etui, Bedienungsanleitung

 

Objekt h: Elektronischer Taschenrechner, Braun ET 33
Baujahr: 1977
Hersteller: Braun AG, Frankfurt am Main
Serien N.: 71365997
Maße: 137mm/77mm/11mm (B/T/H)
Gewicht: 79 Gramm

Kommentar:
Mit Bedienungsanleitung im Hartschalencover.
Die komplette Bezeichnung des Taschenrechners beträgt laut Betriebsanleitung, „Braun control ET 33 slim LCD“. Typ 4993.

 

Objekt i: Elektronischer Taschenrechner, Hewlett Packard 32S
Baujahr: 1989
Hersteller: Hewlett Packard, Palo Alto, Kalifornien, Vereinigte Staaten
Serien N.: 2912A10822
Maße: 147mm/80mm/15mm (B/T/H)
Gewicht: 127 Gramm

Kommentar:
Die genaue Bezeichnung lautet: Hewlett Packard 32S RPN Scientific
Im Kunstlederetui, mit Benutzerhandbuch.
Es ist eine 50-Jahre Edition, wie die goldene Plakette auf dem Rechner zeigt.
Hewlett Packard wurde 1939 in Palo Alto, Kalifornien gegründet.
Das Model war aber schon ab 1987 auf dem Markt.

 

Objekt j: Elektronischer Taschenrechner/Währungsrechner, TROIKA
Baujahr: ca. 1999
Serien N.: keine
Maße: 132mm/39mm/13mm (B/T/H)
Gewicht: 180 Gramm

Kommentar:
Mit Solarmodul

 

Objekt k: Buch: Bestandskatalog, Rechengeräte aus der Sammlung Dresden/Zwinger
E. Jahr: 1999
Autor: Klaus Schillinger
ISBN N.: 3-932264-15-0
Maße: 190mm/225mm/9mm (B/H/D)
Seitenzahl: 126 Seiten
Gewicht: 375 Gramm

Kommentar:
Dieser Bestandskatalog befasst sich mit Rechengeräte aus der Sammlung des Mathematisch-Physikalischen Salons des Dresdner Zwingers.
Mit vielen Illustrationen und zum Teil farbigen Fotografien.

 

Objekt l: Buch: Theatrum Arthmetrico Geometricum, Nachdruck von 1727
E. Jahr: 1982 (1727)
Autor: Jacob Leupold
ISBN N.: 3-88746-024-3
Maße: 223mm/333mm/45mm (B/H/D)
Seitenzahl: 235
Gewicht: 1352 Gramm

Kommentar:
Dieser Nachdruck von 1727 wurde durch eine Biografie Jacob Leopolds und einer Liste seiner weiteren Werke ergänzt.
Das Buch befasst sich mit der zu dieser Zeit angewendeten „Rechen-und Meß-Kunst“, wie es der Autor beschreibt.
Beschrieben sind unter Anderem das Rechnen auf den Linien, das Rechnen mit Proportionalzirkeln, das Rechnen mit dem Rechenstab und das Rechnen mit den damals bekannten mechanischen Rechenmaschinen.
Mit vielen Bildern, Illustrationen und technischen Zeichnungen.

 

Objekt m: Buch: Einige Rosinen aus der Entwicklung der Rechenmaschinen
E. Jahr: 1988
Autor: Peter Kradolfer
ISSN N.: 0258-4891
Maße: DIN A4
Seitenzahl: 42
Gewicht: 176 Gramm

Kommentar:
Nachdrucke aus Zeitschrift „backup“, der Ausgaben 3/87 – 3/88